Die aktuelle Situation stellt uns alle vor neue Herausforderungen. Die Sorge um die eigene Gesundheit und die der Familienmitglieder, berufliche Veränderungen und damit verbunden viele Fragezeichen… Ja und die Ausgangsbeschränkung, die plötzlich für eine Nähe sorgt, die wir in der Form nicht gewohnt sind.

Als würde es nicht schon genügen, dass uns dabei gelegentlich die Decke auf den Kopf fällt, geht uns gleichzeitig der Platz in den eigenen vier Wänden aus, weil wir mit unseren MitbewohnerInnen aneinander geraten.

Du gehst mir auf die Nerven!

Angewohnheiten vom Partner, von Familienmitgliedern und MitbewohnerInnen, über die wir einst liebevoll lächelten und über die wir sonst hinweg gesehen haben, gehen uns plötzlich gehörig auf die Nerven.

Themen, die schon länger unter der Oberfläche brodelten aber nie akut wurden, führen jetzt zu Diskussionen, Missmut und Konflikten.

Oft reicht schon ein Wort oder ein Blick…

Mit jedem Tag wachsen Ärger und Unmut, der innere Druck steigt und entlädt sich irgendwann wie ein Vulkan. Dann ist sie da, die heiße Lava – allerdings ist es ja gerade nicht möglich, eine Evakuierung einzuleiten…

Was kann man also tun, dass es nicht soweit kommt?

7 + 1 TIPPS FÜR KONFLIKTSITUATIONEN

# Sprechen Sie in aller Ruhe an, dass es Ihnen in der aktuellen Situation/mit dem Verhalten der anderen Person nicht gut geht.

# Den Anderen beschuldigen, dient nicht der Problemlösung, vielmehr wird er/sie sich in Verteidigungsposition begeben und Ihrem Vorschlag gegenüber unbeweglich sein.

# Hören Sie dem/der Anderen ruhig zu, ohne zu unterbrechen.

Versuchen Sie herauszuhören, worum es Ihrem Gegenüber geht und welche Bedürfnisse hinter den Klagen des Partners stehen.

Beispielsweise: „Ich möchte Dich gerne verstehen. Bitte erkläre mir, warum Dir das so wichtig ist.“

Vermeiden Sie es, die Schwachstellen Ihres Gegenübers auszunutzen.

Verwenden Sie ICH-Botschaften.

Beispielsweise: „Das verletzt mich, weil…“ „Meine Bedenken sind…“ „Ich befürchte…“ „Mir geht es damit nicht gut, weil…“ (Achtung: „Ich erwarte von Dir, …“ klingt wie eine ICH-Botschaft, ist aber keine! )

# Suchen Sie eine Lösung, die von beiden Parteien Zugeständnisse verlangt, die beide mittragen können und wollen.

Auch wenn Sie der folgende Tipp zunächst irritiert – probieren Sie´s als Gesprächseinstieg aus:

# Alle Beteiligten befinden sich momentan in einer Ausnahmesituation. Fragen Sie die Person, mit der es gerade schwierig ist, wie es ihr/ihm gerade geht.

Wenn es Ihnen schwer fällt, auf die andere Partei zuzugehen um den Konflikt anzusprechen, bieten wir Ihnen ein kostenloses Erst- bzw. Beratungsgespräch (ca. 30 Minuten telefonisch oder online) an. Viele nutzen auch die Möglichkeit eines (Online-)-Konflikt-Coachings, um gemeinsam Lösungsideen und -wege zu entwickeln, wie Sie mit dem bestehenden Konflikt oder generell mit konfliktären Situationen, gut umgehen können.

Die aktuelle Ausnahmesituation zeigt uns, dass nichts selbstverständlich ist. Auch wenn wir vom Verhalten unserer MitbewohnerInnen im Moment genervt sind, Konflikte kosten uns wertvolle Kraft, die wir jetzt dringend brauchen, um gut durch diese Zeit zu kommen.

Wir, das gesamte Team vom Mediationszentrum Flachgau, wünschen Ihnen Gesundheit und dass wir alle eines Tages auf diese Ausnahmesituation zurückblicken, aufatmen und sagen können, dass wir das Beste daraus gemacht haben.