Beleidigt, bedrängt, bedroht – das Karussell der Gewalt dreht sich in unaufhörlicher Geschwindigkeit. Immer mehr Menschen haben das Gefühl, dass der Umgang miteinander zunehmend aggressiver, rücksichtsloser und brutaler wird. Besonders wer im öffentlichen Dienst mit Absagen oder Strafen zu tun hat spürt das sehr unangenehm in zunehmendem Ausmaß.

Am „Runden Tisch“, ORF2 vom 2.1.2020/22.45 Uhr, mit der Moderatorin Frau Simone Stribl und Gästen, sagte Herr August Wöginger nach 14,40 Minuten: „Was aber nicht geht ist, dass unsere Mitarbeiter/innen in den Bezirkshauptmannschaften mit Leib und Leben bedroht sind.“

Bedienstete im öffentlichen Dienst waren in erschreckender Anzahl während ihrer Tätigkeit selbst Betroffene von Übergriffen. 86% wurden schon einmal von Kunden beleidigt, 61% angeschrien und 30% körperlich bedrängt – wie eine aktuelle Studie von forsa 2019 (Gewalt gegenüber öffentlich Bediensteten; dbb Bürgerbefragung) darstellt.

Je intensiver Bedienstete im direkten Kundenkontakt stehen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie mit aggressiven Personen und bedrohlichen Situationen konfrontiert sind. Solche Situationen stellen eine besondere Herausforderung dar, da sie bis hin zu körperlichen Übergriffen eskalieren können. Ein solches Risiko kann verringert werden, indem

+Mitarbeiter/innen zu Kommunikation/Konflikt/Wahrnehmung/Deeskalation geschult werden

+Alle Mitarbeiter/innen gemeinsam mit den Vorgesetzen an einem Strang ziehen

+Ein professioneller Umgang mit Bedrohung, Eskalation und Gewalt etabliert wird

+Bauliche Maßnahmen gefährliche Bürofallen entschärfen

+u.v.m.

Hilfreich ist auch, wenn neben dem Verständnis, wie aggressive Menschen ticken, die Deeskalations-Strategien besprochen und verinnerlicht werden. Dazu gehören ein neues Verständnis über Wahrnehmung (aus dem Bereich neurowissenschaftlicher Forschung) und deeskalierende Kommunikation, die das eigene Auftreten, ein räumliches Verhalten samt Eigensicherung, kollegiale Hilfe und Prävention beinhalten.

Im Mediationszentrum Flachgau führt der Experte Paul Lürzer Deeskalationsworkshops mit dem Titel „Schwierige Situationen gut im Griff“ (mit 15 Jahren Erfahrung in diesem Bereich) durch. Die Teilnehmer/innen entwickeln in dem praxisorientierten Workshop ein Mehr an Möglichkeiten, um mit Beleidigungen bis hin zu Übergriffen gekonnt umzugehen.

Sein Know-How erwarb der Mediator und Konfliktcoach neben der Masterausbildung „Master of cognitive neuroscience“ an der aon academy in Köln, in der Masterarbeit bei der Erlangung zum Master of science in „Executiv Management“, in dem er eine Verkehrsabteilung einer BH in Oberösterreich zu eben diesen Gefahren-Situationen begleitete.