Coaching als weiteres Tool zur Konfliktlösung

Wie kann Konflikt-Coaching bei innerbetrieblichen Konflikten helfen?

Immer häufiger hören oder lesen wir von in die Enge Getriebenen und den damit verbundenen Folgen. Vermehrt sind Konflikte ein Ergebnis fehlender Sensitivität und mangelndem Umgang mit Spannungen. Mitarbeitende und Führungskräfte erleben eine beklemmende Ausweglosigkeit und wissen kaum mit den sich daraus entwickelnden Konflikten sinnstiftend umzugehen. Dabei beginnt es meist recht harmlos – da eine verzwickte Situation, dort ein unbedachtes Wort und schon geht es los. Hat sich die negative Spirale erst einmal zu drehen begonnen, gewinnt sie rasch an Fahrt in eine immer enger werdende Sackgasse. Daraus gibt es kein Entrinnen. Die Geschichte mit dem Tunnelblick kommt uns dann irgendwie bekannt vor…

Wie kann es soweit kommen, fragen sich viele. Nach Prof. Dr. Gerald Hüther sind es zwei Grundbedürfnisse, die den Menschen ein Leben lang leiten: Wachstum bzw. Entwicklung und Verbundenheit.

Die, durch die ständig anwachsende Digitalisierung und Ausdünnung bzw. Automatisierung der Arbeitsplätze entstehende soziale Verknappung, geht mit Riesenschritten an beiden Bedürfnissen vorbei. Hier erleben wir negative Konflikt-Verstärker ohne Ende, weil z.B. soziale Kontakte und Aussprachen zusehends abnehmen.

Einen Ausweg erkennen

Das hier etwas zu tun ist, zeichnet sich deutlich ab. Aus der Neurobiologie wissen wir, dass Gedanken selbsterfüllende Prophezeiungen erzeugen. Wenn negative Gedanken die mentalen Kräfte schmälern, können positive sie auch verstärken. Die dabei entstehenden Emotionen steuern unsere Entscheidungen und Handlungen. Je früher zum Beispiel mit Konflikt-Coaching Auswege von den Betroffenen erkannt werden, umso eher sehen sie wieder das Licht am Ende des Tunnels. Gemeinsam mit dem Coach finden sie so leichter zu Lösungen.

Negative Sichtweisen werden in einen neuen Rahmen gesetzt. Ebenso können Kontexte und Heftigkeiten unter einem anderen Gesichtspunkt wahrgenommen werden. Belastendes kann reduziert werden. Das schafft mehr Spielraum und nimmt den Druck heraus.

Den Ausweg finden, der nächste Schritt

Mit der Methode der Lösungsfokussierung von Steve de Shazer und seinen systemischen Fragen bietet das Konflikt-Coaching eine Möglichkeit, die in den Betroffenen verborgenen Kompetenzen, als neue Bilder und neue Wege entstehen zu lassen. Die sich so eröffnenden, deeskalierenden Chancen haben nun wieder mit Lösung und Ziel zu tun. Sie erweitern den Horizont, heben die Gedanken und die Stimmung. Diese konstruktiven Impulse schaffen es, anders mit dem Erlebten umzugehen. Das mindert die Belastungen und unterstützt eine friedvollere Entwicklung.

Den Weg gehen

Förderliche Gedanken können durch Konflikt-Coaching wie ein Muskel trainiert werden. Mit der positiven Psychologie gibt der Psychologe Martin Seligmann einen Hinweis, in welche Richtung zu denken ist (charakterliche Stärken des Menschen zu heben, um „das Beste“ auszubauen, statt nur „das Schlimmste“ zu reparieren). Der Coach kann dabei ein Erfolg fördernder Wegbereiter sein. So ergeben sich neue gedankliche Ausrichtungen.

Unternehmen und Führungskräfte sind gefordert, um so früh wie möglich Verantwortung zu übernehmen und einzugreifen. Bewusstseinsbildung und Sichtweisen-Erweiterung erhöhen die Lösungsmöglichkeit und die Betroffenen gehen neue Wege. Konflikt-Coaching bringt Nutzen stiftende Kompetenzen hervor, bevor alle vom Strudel der drohenden Eskalation mitgerissen werden.