Was im Gesundheitssektor mehr und mehr an Popularität gewinnt, ist auch im Zusammenhang mit Konflikten eine bewährte Strategie: Prävention
Was bedeutet das für Sie als Führungskraft? Wie können Sie als Führungskraft Konflikte in Ihrem virtuellen Team vermeiden?
5 Tipps zur Konfliktprävention
1. Vorbild Führungskraft
Leben Sie als Führungskraft die Werte vor, die sie sich von Ihrem Team wünschen. Seien Sie transparent, konsequent und berechenbar. D.h. Ihre MitarbeiterInnen wissen, wie Sie in welchen Situationen reagieren.
Ein Klassiker – online wie offline: Die Führungskraft kommt regelmäßig zu spät zum Meeting. Zeigen Sie durch einen pünktlichen Start und ein pünktliches Ende, dass im Vorfeld eine gute Planung stattgefunden hat und dass Sie die Zeit der TeilnehmerInnen wertschätzen.
Viele Fragen auf die es aktuell (noch) keine Antwort gibt? – Sprechen Sie es offen an! Das macht Sie ´authentisch-greifbarer´ für Ihre MitarbeiterInnen und fördert Vertrauen.
Stehen Sie zu Ihrem Wort und, wenn nötig, korrigieren Sie eine Entscheidung transparent. Führungskräfte, deren Aussagen sich wöchentlich ändern, sorgen nicht nur für Missmut und Ärger sondern gleichzeitig für sinkende Produktivität.
2. Neuer Fokus
Überraschen Sie Ihre MitarbeiterInnen durch ungewöhnliche Fragen: „Was ist Dir in den letzten Tagen besonders gelungen, womit warst Du erfolgreich?“ Häufig sind Lernerfahrungen dabei, von denen das ganze Team profitieren kann. Die meisten sind es nicht gewohnt, den Blick auf eigene Erfolge zu richten, diese neue Perspektive wirkt daher enorm motivierend!
3. Sorgen Sie für Klarheit
In (unsicheren) Zeiten wie diesen, sehnen sich die MitarbeiterInnen nach Orientierung und Klarheit. Entwickeln Sie gemeinsame Regeln. Von „Wie organisieren wir uns im online-Meeting?“ (Agenda, Moderator, Protokoll, Diskussion,…) bis „Wie gehen wir mit Konflikten um?“.
Leitlinien tragen wesentlich zur Konfliktprävention bei – online und offline. Der positive Nebeneffekt: Die dadurch geschaffene Struktur gibt den MitarbeiterInnen ein Gefühl der Sicherheit und fördert so den Zusammenhalt und Vertrauen.
4. Missverständnisse
Digital stattfindende Kommunikation birgt erhöhtes Konfliktpotential. Transparenz und Offenheit ist enorm wichtig. Reflektieren Sie regelmäßig die Zusammenarbeit (z.B. am Ende der online-Meetings oder bei Erreichung von Meilensteinen). Sollte ein Missverständnis auftauchen, oder Sie die Vorgehensweise eines/r MitabeiterIn/KollegIn irritiert haben, greifen Sie unmittelbar nach dem virtuellen Meeting zum Telefon und sprechen sie es (in Form einer ICH-Botschaft) an!
5. Informelle Meetings
Online fehlen die sozialen Kontakte, die wir gewohnt sind und die wir gerade jetzt ganz besonders für die Psychohygiene brauchen. Es wird als enorm wohltuend empfunden, sich im Zuge von regelmäßig stattfindenden online-Kaffeepausen auszutauschen und dabei mit Vertrauten, Gedanken und/oder Sorgen zu teilen, die mit der HomeOffice-Situation einhergehen. Der Vorteil für Führungskräfte: Sie treffen Ihre MitarbeiterInnen täglich und entwickeln rasch ein Gespür dafür, ob alles rund läuft, oder ob es unter Umständen (Einzel-)Gesprächsbedarf gibt.
Es gibt bereits einen Konflikt?
Das wichtigste zuerst: Vermeiden Sie das Vermeiden. Die Devise lautet – wie auch in der offline-Zusammenarbeit – hinschauen und ansprechen!
Und: Sie sind kein Schiedsrichter! Lassen Sie sich auch nicht dazu hinreißen!
Unterbrechen Sie eine Konfliktarena, die sich schriftlich entwickelt hat, und berufen Sie unbedingt ein Meeting mit allen Beteiligten ein! Wer ist Beteiligte/r? Alle die, die Teil des Konfliktes sind. Alle anderen Teammitglieder sind ´Betroffene´ und werden in diesem Schritt nicht eingeladen!
Wenn Sie sich professionell auf dieses Konfliktlösungsgespräch vorbereiten möchten, Ihre Tools und Methoden vertiefen und erweitern oder Sie für die Konfliktlösung eine/n neutralen MediatorIn hinzuziehen möchten, melden Sie sich gerne bei uns im Mediationszentrum!