„Seit ein paar Monaten ist in meinem Team der Wurm drinnen. Die Stimmung war schon mal besser, meine Leute gehen vermehrt in Krankenstand, es wird nicht mehr gemeinsam gelacht, im wöchentlichen Jour Fixe herrscht abgekühltes Klima! Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll,“ erklärt mir eine Führungskraft am Telefon.

„Passt eh alles!“

Wir vereinbaren ein 4-Augen-Gespräch, die Führungskraft schildert mir die Situation. Sie sagt, dass die positive Dynamik heraussen ist, dass Schwung und Tatendrang verlorengegangen sind. In den letzten Wochen hat sie die allgemeine „Stimmung“ im Team Jour Fixe immer wieder thematisiert und ist dabei durchgängig auf „Passt eh alles!“ gestoßen. Einzelgespräche mit den MitarbeiterInnen haben ansatzweise Unstimmigkeiten an die Oberfläche gebracht, zum Kern konnte sie allerdings nicht vordringen.

Analysephase

Schritt für Schritt analysieren wir die Situation aus Sicht der Führungskraft. Sie entscheidet sich für einen gemeinsamen Teamworkshop, um den Dingen auf die Spur zu kommen und um Lösungen zu finden.

Die Information an das gesamte Team ist wesentlich

Transparenz und Offenheit sind die wichtigsten Aspekte wenn es darum geht, die TeilnehmerInnen für diesen Workshop zu gewinnen. Und das nicht nur physisch „weil sie müssen“ sondern, dass die Zuversicht geweckt wird, dass alle – auch unangenehme – Themen offen angesprochen und dadurch aus dem Weg geräumt werden können. Wir erarbeiten Maßnahmen und ein Konzept von der Einladung bis hin zum Ablauf.

Der Teamworkshop

Am Tag des Workshops ist bei den TeilnehmerInnen Unsicherheit und Nervosität spürbar. Es gelingt, aus der zunächst zurückhaltenden Atmosphäre ein offenes, vertrauensvolles Klima zu entwickeln. Ich achte auf die Struktur und den roten Faden und stelle vor allem die Fragen, die jene Themen an die Oberfläche bringen, die latent spürbar, jedoch noch nicht greifbar sind.

Plötzlich bricht es aus einer Mitarbeiterin heraus – das Eis ist gebrochen!

Ärger und Frust platzen nun auch aus den anderen Teammitgliedern. Ich habe einen Moment Blickkontakt mit der Führungskraft. Überraschung und Schock ist in ihrem Gesicht erkennbar. Ich führe das Team auch durch diese Phase sodass die unangenehmen, aufgestauten Emotionen Raum bekommen, vor allem aber auch, dass die Interessen und Bedürfnisse, die dahinter liegen, ausgesprochen werden können und gehört werden.

Wir arbeiten intensiv an den Konflikten und konstruktiv an Lösungen. Das gemeinsame Erarbeiten und Diskutieren führt dazu, dass die MitarbeiterInnen bereit sind, die Maßnahmen mitzutragen.

Beim Verabschieden blicke ich in erschöpfte, jedoch erleichterte Gesichter.

Die Führungskraft schildert mir bei einem Nachsorgetelefonat, dass die Maßnahmen greifen und sich die Stimmung bereits positiv verändert hat. Am Ende bedankt sie sich unter anderem für das Learning, das sie ganz persönlich aus der Sache mitnimmt.

Fazit

Überall dort, wo Menschen zusammenarbeiten, kann es zu Missverständnissen und Konflikten kommen. Aus Sorge, die Sache zu verschlimmern oder weil Unsicherheit herrscht, wie man den Konflikt anspricht und bearbeitet, hoffen viele darauf, dass sich die Dinge von selbst lösen. Gerade bei Konflikten ist dieser Zugang allerdings problematisch, weil sich diese üblicherweise weiterentwickeln und sie sich mit dem Zeitverlauf wie eine Flechte weiter ausbreiten.

Wenn auch in Ihrem Team Veränderungen spürbar und erkennbar sind, die die Stimmung und Performance negativ beeinflussen, rufen Sie uns an und lassen Sie sich professionell von uns im Mediationszentrum beraten, was Sie tun und wie die nächsten Schritte aussehen können!